Hallo meine Lieben!

Dann poste ich mal den ersten Beitrag in dieser Kategorie. Es geht um das Konzert, das mir in Sachen Abenteuer bis jetzt wohl am meisten geboten hat :).

Es war am 22. Februar 2005:
Ich war sehr aufgeregt und gerade mit dem Zug auf dem Weg nach Trier. Ich war noch nie in dieser Stadt, der Rede nach wohl die älteste Stadt Deutschlands. Gut, ich kam aber nicht nach Trier, um diese schöne Stadt zu besichtigen, sondern um mir gleich zwei Metalbands des kalten Nordens zu geben: Nightwish UND Tristania :).
Nightwish dürfte wohl jeder kennen. Doch Tristania sind bei dem einen oder anderen nicht so bewandert. Wer also gerne mehr über die Band Tristania erfahren möchte, der kann sich gerne auf dieser Seite unter Band-Index >> Tristania schlauer machen. Außerdem könnt ihr euch die Homepage von Tristania anschauen UND wenn sie euch gefällt natürlich weiter empfehlen ;).

Jetzt aber weiter zum eigentlichen Thema dieses Beitrages:
Ich hatte mich mit ein paar Leuten aus dem Nightwish-Forum vor der Arena Trier verabredet. Aber das wurde irgendwie nichts, weil ich keinen aus dem Forum dort gefunden hab. Die haben sich alle versteckt lol.
Die Arena Trier ist vergleichbar mit der Kölnarena, wobei mir die Kölnarena sympathischer ist, wer sie kennt. Die Arena ist stadionartig mit hohen Rängen und einer großen Stehfläche in der Mitte angeordnet. Oben auf der Tribüne konnt ich mich mit Bratwurst, Getränken und dergleichen eindecken. Es gab eine Garderobe, wo ich meine lästige Jacke abgeben konnte, in der mir während des Konzertes ohnehin heiß geworden wäre. Alles bestens organisiert, womit ich mich schon mal in bester Laune in die 4. Reihe begab. "Das würde ein gigantisches Konzert werden.", dachte ich mir :). Ohjaaa, das wurde es ganz gewiss....

Das Konzert

Tristania heizten als erstes ein. Ich hatte zum Zeitpunkt des Konzertes schon alle ihre Alben und kannte somit alle Songs und freute mich brennend diese Band zum ersten Mal live zu sehen :). Ich find, dass Sängerin Vibeke Stene die Songs live unheimlich gut in Bewegungen ausdrücken kann. Und dazu die harten Gitarrenriffs von Anders und Rune. Einfach traumhaft. Genauso hab ich mir Tristania live vorgestellt.

Nachdem Tristania ihren Part des Konzertes unter großem Applaus beendeten, begannen schon die ersten Fans sich weiter nach vorne zu drängeln. Der Grund war ja klar: Nightwish :). Natürlich wollte ich meinen tollen Platz in der 4. Reihe behalten und hielt den drückenden Maßen hinter mir Stand. Doch als sich eine Gruppe von Männern um die 30 mit Biergläsern in der Hand vor mich und die anderen quetschten, hatte ich keine Chance mehr meinen Platz zu verteidigen. Die Männer trugen alte abgetragene schwarze Jeans und Lederhosen und aufgerissene schwarze Jeanswesten mit "Metallica"-Schriftzügen darauf. Darunter roch ich schon ihre schweißtriefenden weißen T-Shirts. Und dazu dann ihre dunkelbraunen und schwarzen arschlangen zerzausten ungepflegten Haare: Damit waren sie bei mir schon als Konzertraudis abgestempelt. Da erahnte ich schon, was auf mich zukommen würde, wenn Nightiwsh gleich losfetzen würden.

Als dann Tarja Turunen und ihre Mannen die Bühne betraten und mit "Wish I had an Angel" loslegten, zeigte sich auch schon, was ich Minuten vorher ahnte: Die Raudis vor mir hatten inzwischen ihr 5. Bier ausgetrunken und warfen die Leute rücksichtslos zu Boden und traten um sich. "Was hat das bitte schön noch mit tanzen und Spaß haben zu tun?", dachte ich bei mir. Ok ich wollte mir dieses Ereignis nicht durch solche Leute vermiesen lassen und hatte weiterhin meinen Spaß die Finnen so nah vor mir auf ihren Instrumenten spielen zu sehen, was ich sonst nur auf ihren DVDs sehe.

Doch nach vier oder fünf Songs war ich es endlich satt. Ich konnte mich gar nicht mehr bewegen, weil besagte Raudis noch immer rücksichtslos um sich schlugen und meine Toleranzgrenze sank langsam gewaltig. Ich hatte so eine Lust ihnen meine Meinung zu sagen, wie Konzertbesucher sich zu verhalten haben und wie nicht. Doch ich entschied mich dann hoch auf die Tribüne zu gehen.
Dort angekommen war ich zwar nicht mehr so nah an Nightwish dran, doch mir versperrten keine hochgewachsenen Raudis den Blick :). So genoss ich den Anblick meiner Finnen noch bis zum Ende des Konzertes. Andere Fans standen ebenfalls reichlich auf der Tribüne, die wohl genauso wie ich keine Lust auf Krawalle in der Menschenmenge unten hatten.
Da meine Stimmung aber leider durch die Raudis unten gelitten hatte und bald mein letzer Zug fuhr, machte ich mich zunächst unsicher dieses tolle Konzert frühzeitig zu verlassen, doch dann entschlossen auf den Weg nach draußen und dann zur Bushaltestelle.

Die Rückfahrt
Teil 1: Der unterhaltsame Busfahrer

Es war entsetzlich an diesem 22. Februar. Ich betete, dass der Bus bald kommen und mich zum Trierer Hbf. bringen würde. Nach ca. zehn Minuten kam der Bus dann endlich und ich war der einzige der einstieg und drinnen im Bus war ebenfalls kein Fahrgast außer mir zu sehen.
Der Busfahrer, er war vll. gerade mal Mitte 30, fing einen Smalltalk mit mir an. Er war wohl froh endlich mal jmd. zum Reden zu haben. Er erzählte, dass ja heute so ein Konzert in der Arena Trier sei und ich erzählte ihm, dass ich dort war und dass Nightwish da sind. Er wunderte sich daraufhin, dass der Bus jetzt nicht randvoll sein musste. Ich verschwieg meine schlechte Stimmung aufgrund der Raudis. Er kannte Nightwish nur vom Namen her, hatte aber noch keine Songs von ihnen gehört. Da machte ich ein bisschen Werbung für die Finnen und schwärmte ihm von ihnen vor sfg.
Er erzählte mir, dass er ebenfalls Metal und sowas höre und total auf die 80er mit Alice Cooper und so abgefahren ist und öfters auch auf solche Konzerte geht.
Danach erzählte er mir stolz über die neuen modernen Busse in Trier, die eine Grafik in Richtung der Fahrgäste über den ersten Fahrplätze installiert hatten. Sie zeigte die Fahrtroute mit der aktuellen und den vier folgenden Haltestellen an. Da sagte ich ihm, dass es das in Bonn noch nicht so oft in Bussen geben würde. War schon ein sehr ungewöhnliches Gefühl sich so gut mit einem Busfahrer alleine in einem Bus zu unterhalten XD.

Teil 2: Der geschlossene Bahnhof

Angekommen am Trierer Hbf. guckte ich mir sofort den Fahrplan an. Wir hatten kurz vor Mitternacht, glaube ich. Der letzte Zug nach Koblenz war gerade abgefahren. Um 3 Uhr nachts fuhr der nächste Zug in diese Richtung. "Na toll!!!", schrie ich, schon angenervt genug durch die Raudis. Ich hatte wirklich keine Lust gestandene drei Stunden in diesem ungemütlichen Bahnhof zu verbringen. Keine Menschenseele war dort außer ein paar Pennern, die betrunken mit ihren Bierflaschen umher zogen.

Teil 3: Die zwei Taxibrüder

Ich ging nach draußen. Es waren Temperaturen weit unter Null. Meine Hände und mein ganzer Körper froren fürchterlich. "Nein, hier verbringst du keine Minute deines Lebens in deinem Zustand!", dachte ich mir. In meiner Not und der Frage, wie ich jetzt hier weg komme, machte ich mich auf die Suche nach einem Taxi. Als ich endlich eines fand und den beiden Taxifahrern im Taxi erklärte, dass ich nach Koblenz wolle, meinten sie, dass das teuer sei, sie aber nach Schilderung meiner Situation mir anboten mich für einen stark rabattierten Preis mitzunehmen. Sie erzählten mir, dass der Bahnhof aufgrund von Randalierungen durch Obdachlose um Mitternacht geschlossen wird, bis um 3 Uhr nachts dann der nächste Zug kam. Das hätte geheißen, dass ich bei Minusgraden in der Kälte warten müsste und erfroren wäre. "Nein, dafür sind mir die 150,- € nicht zu schade.", dachte ich mir.

Im Laufe der Fahrt boten mir die beiden Fahrer sogar an mich bis nach Bonn zu bringen wobei ich allerdings 10,- € mehr bezahlen musste. Das war es mir aber wert so schnell wie möglich wieder im warmen zu Hause zu sein :).
Im Laufe der Taxifahrt wurde mir bewusst, mit was für Chaoten ich nach Bonn fahren würde. Sie benahmen sich wie kleine Kinder, besonders der Mann, der hinten im Taxi saß. Er machte ständig Witze, über die ich einfach nicht lachen konnte. Und auch der andere Taxifahrer, der das Steuer übernahm, fand keinen wirklichen Gefallen daran.
Sie erzählten mir, dass sie Brüder seien und der Mann, der gerade am Steuer saß, das Taxiunternehmen gegründet hätte, mit dessen Taxi sie mich jetzt nach Bonn brachten. Der Mann, der hinten im Taxi saß, war Erzählungen des Steuermanns zu Folge wohl gerade erst zum Taxiunternehmen dazu gestoßen und wurde gerade von seinem Bruder angelernt.

Wir mussten an einer Tankstelle halten. Die Scheibenwischer konnten nicht mehr gegen die heftigen Schneefälle ankämpfen und die Frontscheibe war schon fast zugeschneit. Außerdem mussten wir eh tanken. Als der Bruder, der hinten im Taxi saß, ausstieg um die Frontscheibe sauber zu machen und Benzin nachzufüllen, erzählte mir der Steuermann, dass er seinen Bruder nicht mochte, weil er wirklich dämlich war und nichts verstehen würde, was er ihm versuchte zu erklären. Außerdem benahm er sich teilweise noch wie ein kleiner Junge in seinem Verhalten, obwohl er mittlerweile bestimmt Mitte 30 war.

Als wir dann endlich weiter fuhren, bekam der Steuermann einen Anruf von seiner Frau. Sie wollte wissen, wo er steckte, weil er nach Hause kommen. Das ginge aber nicht, weil er gerade jemanden nach Bonn bringen würde, meinte er. lol Wortwörtlich: "Mensch Alte! Mach keinen Stress! Vergnüg dich mit deinen anderen Männers!" Da hörte ich in einem wütenden schrillen Ton seine Frau aus seinem Handy: "Waaas?? Du altes Schwein! So kannst du mit mir nicht reden!" Sie fing fast an zu heulen und ihr Mann am Steuer meinte nur: "Jetzt flenn nicht so rum, Weib!"
Sein Bruder auf dem Rücksitz grinste schon wie sonst jemand und auch ich konnte es mir beim besten Willen nicht mehr verkneifen. Als er auflegte, regte er sich darüber auf, dass ihm seine Frau ständig hinter telefonieren wüürde. "Warum hast du eigentlich keine Frau??", meinte er kurz zu seinem Bruder gewandt. "Weil ich zu schüchtern bin :(. Mich will doch keine!", meinte er ganz leise auf dem Rücksitz lol.

Ich war froh als ich endlich die ersten Autobahnschilder von Bonn aus dem Fenster erkannte. Abgesehen davon, dass sich der Steuermann ein paar Mal in Bonn verfahren hat, obwohl ich ihm genau den Weg beschrieb, verlief die Fahrt eigentlich ganz gut.

Endlich dann zu Hause angekommen, setzte ich mich sofort vor den Computer und begab mich ins Nightwish-Forum. Dort fand ich schon die ersten Posts von begeisterten Nightwish-Fans.
Tja..begeistert hat mich dieses Konzert nicht..hoffentlich wird das bei den nächsten Konzerten anders...

Byebye
Euer GothSoul

loool..naja...besser spät als nie! ABER ich hab deinen kleinen roman mal in ruhe gelesen!;) könnte fast von mir sein...nur, das ich nich früher rausgegangen wäre, sogar wenn ich umgekippt und grade von den sanitötern wieder gekommen wär...rofl..aber na gut...das bin ich! ich hätte wohl auch einiges zu erzählen, aber da gehts meistens um HIM konzerte... falls hier wer interesse hat, gerne...und dann hätte ich noch einige unterhaltsame wgts anzubieten!:))